Ein Jahr neue Wohnraumschutzsatzung - Amt für Wohnungswesen zieht positive Bilanz

stadt Koeln LogoDas Wohnungsamt der Stadt Köln registriert immer mehr Verdachtsfälle von Wohnraumzweckentfremdung. Lagen die Zahlen im Jahr 2017 noch bei 308 eingeleiteten Wiederzuführungsverfahren, so stieg die Zahl 2018 auf 659 und im Jahr 2019 auf 838 Verfahren. Seit Einführung der neuen Satzung am 1. Juli 2019 bis heute wurden insgesamt 724 Verfahren zur Wiederzuführung zweckentfremdeten Wohnraums zu normalen Wohnzwecken eingeleitet.  

Ein merklicher Rückgang ist im ersten Halbjahr 2020 zu beobachten: In diesem Zeitraum wurden 287 Wiederzuführungsverfahren eröffnet. Im Vergleichszeitraum (erstes Halbjahr 2019) lag die Zahl bei knapp 400 Verfahren. Hier vermutet die Wohnungsaufsicht einen Zusammenhang mit der Corona-Krise.  

Die Stadt Köln hat seit 2014 eine Wohnraumschutzsatzung. Die vor einem Jahr vom Rat der Stadt Köln beschlossene Neufassung vom 1. Juli 2019 sieht wichtige Änderungen vor: Durch eine Erweiterung des Schutzbereiches sind auch Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen klar umfasst. Neu war auch eine Erweiterung der Prüfmöglichkeiten bei Anträgen auf Schaffung von Ersatzwohnraum. So soll familiengerechter Wohnraum durch ebensolchen Wohnraum ersetzt werden und der ursprüngliche Standard darf nicht erheblich überschritten werden.  

Damit hat die Stadt Köln die Möglichkeit, auf Sanierungen Einfluss zu nehmen, die die Miete erheblich steigern würden. Wir können somit Wohnraum in beliebten Lagen auch für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen erhalten und auch die wertvolle Vielfalt in unseren Veedeln bewahren, so Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Umwelt, Gesundheit und Wohnen.  

Am 1. Juli 2019 hat das Amt für Wohnungswesen außerdem ein Online-Meldeportal eingerichtet. Hier können Bürgerinnen und Bürger Hinweise an die Stadt Köln geben, wenn sie in ihrem Umfeld eine unerlaubte Zweckentfremdung von Wohnraum vermuten. Bis heute wurde das Portal 2.476 Mal aufgerufen.

Die meisten Verdachtsfälle kommen aus der Bevölkerung. Ich bin sehr dankbar, dass die Kölner Bürgerinnen und Bürger uns so gut unterstützen, sagt Rau.  

Personell hat das Amt für Wohnungswesen aufgestockt. Bereits im August 2018 wurden für den Bereich der Wohnungsaufsicht und Mietpreiskontrolle aufgrund der steigenden Fallzahlen insgesamt acht zusätzliche Planstellen eingerichtet. Inzwischen sind aktuell 15 Planstellen plus Sachgebietsleitung mit dem Thema Zweckentfremdung von Wohnraum betraut.  

In der Zeit vom 1. Juli 2019 bis 1. Juli 2020 wurden 23 Bußgeldbescheide in Höhe von 308.500 Euro erlassen. Im gesamten Jahr 2019 wurden 20 Bußgeldbescheide in Höhe von 387.000 Euro erlassen.  

Das Amt für Wohnungswesen geht davon aus, dass stadtweit etwa 6.000 Wohnungen zweckentfremdet werden. Es handelt sich um Zweckentfremdung, wenn Wohnraum zu anderen Zwecken als zum Wohnen genutzt wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Wohnraum mehr als zur Hälfte der zur Verfügung überlassenen Fläche für gewerbliche oder berufliche Zwecke verwendet wird, Wohnraum länger als drei Monate leer steht oder durch Abbruch beseitigt wird.

Weitere Informationen zum Wohnraumschutz und Zweckentfremdungsverbot

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Sabine Wotzlaw

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku in Köln

Lew Kopelew Preis für Frieden und


lew kopelew preisverlehung 2023 24 foto horst galuschkaFeierliche Preisverleihung an Vertreterinnen und Vertreter der Ukraine am 9. Juni 2024 in der Kreissparkasse Köln

Köln, den 9. Juni 2024 Das Lew Kopelew Forum verleiht in diesem Jahr den nach ihm benannten „Preis für Frieden und Menschenrechte 202...


weiterlesen...

Glyphosat: Auflagen in Deutschland


Umweltinstitut LogoMünchen/Berlin, 11. Juni 2024. Am 14. Juni entscheidet der Bundesrat über die künftigen Auflagen für den Einsatz von Glyphosat in Deutschland. Obwohl ein Verbot des umstrittenen Unkrautvernichters ab 2024 bereits gesetzlich verankert war, drohen n...


weiterlesen...

25.06.2024 Salongespräche - Für Otto


salongespräche 062024Erst ab 1980 wurde das wegweisende Schaffen von Otto Freundlich (1878–1944), der von den Nationalsozialisten verfemt und ermordet wurde, dank Ausstellungen, dem Erscheinen eines Werkverzeichnisses (1978) und seiner Schriften (1982) intensiver rezi...


weiterlesen...

14.- 15.06.2024 Ausstellung "Mit Kiemen


kiemen zaehneDie Kölner Haie sind auf dem Eis zuhause. Die Kölner Künstlerin Nina Marxen vom ATELIER „aufgemalt“ hat u.a. diese Unterwasserlebewesen mit Öl auf die Leinwand gebracht. Wir laden Sie daher herzlich zur Ausstellung in der Galerie Smend am 14./15. ...


weiterlesen...

Neues Rechtsgutachten bestätigt:


Umweltinstitut LogoMünchen/Hamburg, 12. Juni 2024. Die Netzbetreiber können die Umstellung der Gasnetze auf Wasserstoff noch nicht verlässlich zusichern. Daher können Kommunen bei ihrer Wärmeplanung auch nicht von einer Versorgung von Haushalten und anderen Kleinver...


weiterlesen...

Wahlbriefe schnellstmöglich


stadt Koeln LogoZur Europawahl am kommenden Sonntag, 9. Juni 2024, hat die Stadt Köln bisher mehr als 262.000 Wahlscheine für die Briefwahl ausgestellt. Aber erst von 188.400 Wähler*innen sind die Wahlbriefe mit ihrer abgegebenen Stimme wieder beim Wahlamt eingeg...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.