Beispiel für nachhaltige Freiwilligenarbeit: Schutz gefährdeter Wüstenelefanten in Namibia

freiwilligenarbeit case study namibiaSchätzungen zufolge brechen über 30 000 Freiwillige jährlich aus Deutschland auf, um sich im Ausland in einem sozialen Projekt einer Organisation (NGO) gemeinnützig zu engagieren. Die sogenannte „flexible“ Freiwilligenarbeit zeichnen zahlreiche Wahlmöglichkeiten aus (z.B. Zeit, Region, Projekt, kürzere Bewerbungszeit). Im Unterschied zur flexiblen Freiwilligenarbeit nehmen rund 8000 pro Jahr an einem staatlich geförderten Freiwilligendienst teil, finanziert durch ein Förderprogramm.

Typisch für flexible Freiwilligenarbeit ist: Die meisten Teilnehmer wollen nach dem Abitur einige Monate oder länger einen Volunteer-Einsatz übernehmen und dabei ihren Horizont erweitern. Sie möchten sich in einem Projekt für die Gesellschaft ehrenamtlich einsetzen. Dabei wollen sie nicht wie bei Work and Travel ihre Auslandszeit mit Jobben, Reisen und Geldverdienen verbinden. Doch welche Art von Freiwilligenprojekten sind sinnvoll und haben einen nachhaltigen Nutzen? Dieser Frage gingen Experten des Fachportals Freiwilligenarbeit.de kritisch nach. Sie initiierten mit verschiedenen Anbietern einen Round Table. Als Ziel wollen sie Standards für Nachhaltigkeit setzen und Abstand von fragwürdigen Projekten aus dem Voluntourismus gewinnen. Anhand von Case Studies veröffentlichten sie jetzt Beispiele für sinnvolle Projekte in der Freiwilligenarbeit https://www.freiwilligenarbeit.de/case-studies.html. Die Fallstudien schildern, welche Ergebnisse einzelne Projekte im Ausland erzielen und beschreiben Ziele, Sinn und Nutzen, um angehenden Volunteers Entscheidungshilfen zu bieten. Nach und nach werden weitere Case Studies veröffentlicht.

Case Study: Schutz gefährdeter Wüstenelefanten in Namibia

Ein Beispiel für nachhaltige Freiwilligenarbeit ist das Projekt in Namibia, wo sich Freiwillige um die Arterhaltung von Wüstenelefanten kümmern. Der seltene Wüstenelefant, der unter anderem in Namibias trockenem Damaraland angesiedelt ist, leidet, weil die Bevölkerung die gleichen Wasserquellen wie die Tiere nutzt und sie für die Tiere unzugänglich macht. Auf der Suche nach neuen Wasserquellen dringen die Elefanten in die Wohnsiedlungen ein und verursachen Schäden. Die Bevölkerung versucht, die Elefanten zu vertreiben, wodurch Tiere oft verletzt oder gar getötet werden. Auch für die Menschen sind solche Aktionen sehr gefährlich, weil sie von den Elefantenherden angegriffen werden, die schließlich nur ihrem Instinkt folgen und Wasser suchen.

Ziele des Artenschutzprojektes: Praktische Lösungen für Mensch und Tier

Das Artenschutzprojekt von Natucate hat sich zum Ziel gesetzt, die Situation zu entschärfen. Es will für die Menschen praktische Lösungen für ein friedliches Zusammenleben mit den Elefanten aufzeigen und den Schutz des seltenen Wüstenelefanten weiter vorantreiben. Mit der Unterstützung freiwilliger Helfer werden bauliche Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung ausgeführt und alternative Wasserquellen für die Elefanten erschlossen. Zudem wird Aufklärungsarbeit rund um den Artenschutz in den Gemeinden geleistet. Um die Elefanten-Bestände und ihre Bewegungsmuster zu kennen und neue Konfliktregionen zwischen Menschen und Tieren zu identifizieren, liegt ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit beim Orten und Monitoring der Tiere.
Bisherige Erfolge

Das Projekt „Wüstenelefanten“ blickt seit seiner Gründung im Jahr 2001 auf zahlreiche Erfolge zurück: So wurden bislang rund 220 Brunnen umgebende Schutzmauern und „elefantensichere“ Vorrichtungen erbaut. Mehr als 650 Menschen vor Ort konnten in Bildungsprojekten über das Verhalten und den Schutz von Elefanten aufgeklärt werden. Insgesamt sind 24 Wochen im Jahr dem Elefanten-Monitoring als Forschungsprojekt gewidmet. Bislang legte das Team in Patrouillen ganze 115.000 Kilometer zurück. Dabei ist man auf die Hilfe von Freiwilligen angewiesen.

Erfahrungsbericht Projekt Wüstenelefanten

In seinem Erfahrungsbericht stellt Louis (19), aus Osnabrück seine Teilnahme an diesem Projekt vor. Er entschied sich nach dem Abitur, ein Gap Year einzulegen und sich in verschiedenen Projekten im Natur- und Artenschutz als Freiwilligenhelferin zu engagieren.

Auf https://www.freiwilligenarbeit.de/erfahrungen-louis.html berichtet er über das Artenschutzprojekt in Namibia, an dem er sechs Wochen teilnahm. Zunächst engagierte er sich in einem Bauprojekt, um eine Mauer um einen Wassertank aufzubauen. „Die körperliche Arbeit bei hohen Temperaturen kann ganz schön anstrengend sein, aber in einem motivierten Team vergeht die Zeit wie im Flug“, führt Louis aus. Anschließend nahm er an einer sogenannte „Patrol Week“ teil. Er fuhr mit der Gruppe querfeldein durch das Damaraland und sammelte Forschungsdaten über Elefantenherden. „Diese Daten helfen der Bevölkerung die Elefanten im Blick zu behalten und ermöglichen Lösungen für den Human-Wildlife-Konflikt,“ erläutert der 19-Jährige. Die Fahrten seien sehr spannend gewesen. Man fahre durch unterschiedliche Landschaften Namibias und mit etwas Glück sehe man viele andere Wildtiere wie Giraffen, Zebras und Hyänen. Die Projektleiter hätten ein großes Wissen, so dass die Volunteers am Ende viel über Elefanten und das Land erfahren. Sein Fazit: „Ich blicke ich auf eine unfassbar tolle Zeit als Volunteer in Namibia zurück, mit netten neuen Freunden habe ich einen Beitrag zum Elefantenschutz geleistet“.

„Wir möchten in Zukunft noch mehr Projekte von anderen Anbietern evaluieren und die Reihe der Case Studies kontinuierlich ausbauen“, sagt Christian Wack, Head of Volunteering bei der INITIATIVE auslandszeit. „Denn Volunteers müssen kritisch die Angebote der Freiwilligenarbeit prüfen können“, sagt Wack. „Leider entsprechen nicht alle Hilfsprojekte in der Freiwilligenarbeit nachhaltigen und guten ethischen Zielsetzungen.“ Mit der Hilfe der Case Studies wolle man mehr Informationen über kritische Bereiche der Freiwilligenarbeit und Entscheidungshilfen für angehende Volunteers bieten“.

Weitere Interviews als Case Studies auf https://www.freiwilligenarbeit.de/case-studies.html, zum Round Table auf https://www.freiwilligenarbeit.de/roundtable.html.

Kontakt: Christian Wack, Freiwilligenarbeit.de, Berliner Str. 36, 33378 Rheda-Wiedenbrück, Tel. 05242/405434-3, E-Mail: info@freiwilligenarbeit.de, https://www.freiwilligenarbeit.de

Über die Informationsportale und die Organisation:
Die INITIATIVE auslandszeit zählt zu den größten unabhängigen Informationsportal-Netz-werken zum Thema Auslandsaufenthalt im deutschsprachigen Internet. Sie wurde 2008 in Rheda-Wiedenbrück (Westfalen) gegründet und verfolgt die Entwicklungen rund um die Themen Ausland, Bildung, Fremdsprachen, Reisen und Tourismus. Insgesamt sind unter dem Dach der Initiative verschiedene Online‐Fachportale vereint, die monatlich von über 500.000 Besuchern genutzt werden.

Das Fachportal Freiwilligenarbeit.de ist eine große, unabhängige Informations- und Vergleichsplattform zum Engagement im Ausland, aber keine Freiwilligenorganisation. Das Team stellt Informationen rund um einen Auslandsaufenthalt als Volunteer. Es bietet entsprechende Vorbereitungsmöglichkeiten und stellt passende und sinnvolle Projekte vor.

NATUCATE ist ein Spezialist für Freiwilligenarbeit im Bereich Natur-, Arten- und Tierschutz in Aachen. Anliegen ist es, nur solche Projekte anzubieten, die hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen.

Quelle: Redaktion: Beatrix Polgar-Stüwe
Foto: Volunteers beim Bau einer Barriere

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