Reaktorneubau im tschechischen Dukovany - Umweltinstitut München reicht Einwendung ein

umweltinstitutMünchen, 22. Januar 2018 – Das Umweltinstitut München hat sich mit einer Stellungnahme gegen den Neubau von bis zu zwei Reaktorblöcken am Standort des tschechischen Atomkraftwerks Dukovany ausgesprochen. Das Vorhaben bedroht die Bewohner Tschechiens und der Nachbarländer, darunter Deutschland, aufs Höchste. Negative gesundheitliche Auswirkungen durch freigesetzte Radioaktivität wären auch für die deutsche Bevölkerung nicht auszuschließen. Die Stellungnahme des Instituts erfolgte im Rahmen des heute endenden grenzüberschreitenden Beteiligungsverfahrens zur laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung.

„Das Umweltinstitut München fordert die tschechische Regierung auf, die Pläne für die AKW-Neubauten aufzugeben und stattdessen ein umwelt- und menschenfreundliches Energiesystem auf Basis der Erneuerbaren aufzubauen", kommentiert Christina Hacker, Referentin Radioaktivität am Umweltinstitut München das Einwendungsschreiben. "Vorsorglich fordern wir schon heute, dass eine Erörterung der Stellungnahmen in Deutschland durchgeführt wird."

In der Stellungnahme kritisiert das Institut, dass der grundsätzliche Bedarfnachweis für neue Reaktoren in Tschechien bislang fehlt. Auch in Tschechien existiert mit einem erheblichen Ausbaupotential bei den Erneuerbaren Energien eine deutlich schneller, effizienter und wirtschaftlicher umsetzbare Alternative. Mit Blick auf das laufende Prüfverfahren zum Bauvorhaben, weist das Institut darauf hin, dass zentrale der vorliegenden Unterlagen bereits veraltet sind. Das Neubau-Projekt selbst weist zahlreiche Mängel auf: So fehlt ein langfristiges Konzept für die Entsorgung von radioaktivem Abfall und das vorgelegt Konzept für die Kühlung der Reaktoren ist unzureichend, da der Fluss Jihlava den Standort Dukovani künftig nicht mit ausreichend Kühlwasser versorgen kann. Darüber hinaus werden Unfallszenarien in der UVP-Dokumentation nicht ausreichend behandelt und die Haftungssumme ist deutlich zu niedrig kalkuliert.

„Atomkraft ist nicht nur die riskanteste Energieerzeugungsart, die es gibt. Sie ist extrem teuer und ohne staatliche Hilfe nicht wettbewerbsfähig", ergänzt Dr. Hauke Doerk, Physiker am Umweltinstitut. "Statt die riskante und teure Atomkraft auszubauen, sollte besser in Entwicklung und Ausbau der erneuerbaren Energien investiert werden."

Hintergrund: Bereits beim Vorverfahren zum Neubauprojekt (Scoping) hatte das Umweltinstitut eine Einwendung übersandt. Im Jahr 2016 hatten sich über 21.000 Menschen im Rahmen einer Aktion des Instituts gegen Reaktor-Neubauten in Dukovany ausgesprochen.

www.umweltinstitut.org

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