Immisitzung 2013 - Kölner Immis machen keinen Halt vor Beschneidung

Veröffentlicht in Nachrichten und Doku in Köln

presse017Mit einer spritzigen Premiere startete die Immisitzung am Donnerstag in die Session 2013. Mit der bewährten Revue aus Tanz, Moderation, Sketchen und Songs begeisterten die Akteure das Publikum über drei satte Stunden. Unter dem Motto „Jede Jeck is von woanders" werden Themen aus Politik und Gesellschaft bearbeitet und mit Witz, Spott und makaberem Humor auf die Bühne gebracht auch mal als ganze Theaterszenen. Und immer mal wieder  schaut das Ensemble dabei aus Sicht von Migranten auf den Alltag, so bei der Grammatikkontrolle im Zug oder der Liebe am Filmset zwischen einem Palästinenser und einer Israelin im Gazastreifen.

Zwei Penisse –einer mit, der andere ohne Vorhaut – können die Vorzüge der Beschneidung mal von Eichel zu Eichel direkt diskutieren, zwei Ein- Euro- Jobber sind als Boje im Godorfer Hafen eingesetzt und berichten von ihren Erlebnissen, ein Mafia Boss arbeitet nach dem Prinzip der Gema, nur zu dumm, dass er die Künstler die er ausnehmen will schon hat umlegen lassen. Importgemüse und Obst  streitet sich und fordert gegenseitige Toleranz. Der Appell an die Toleranz kommt manchmal mit einem leicht erhobenen Zeigefinger, darf er aber auch mal und schließlich ist das ja auch Konzept der Immisitzung. Die Dialoge sind zum wegwerfen lustig, spitz und pointiert. Nur wo dann aus Liebe Kölsch mit Altbier gemischt wird bleibt die Frage, ob für die Liebe wirklich kein Preis zu hoch ist.

Nicht nur bei den Sketchen mit Problemen beim Speed dating, bei Lan- und Wlan Verbindungen und beim Telefonterror in türkischen Familien ist die Immisitzung top aktuell, ein Highlight jagt das nächste. Tolle Gesangseinlagen und flotte Tanzchoreografien wechseln mit Textbeiträgen ab.
Und kölsche Karnevalslieder einmal in englisch, griechisch oder türkisch zu hören, ist schon etwas ganz besonderes.
Die Immisitzung hebt sich von klassischen Karnevalssitzungen ab, indem sie auf Büttenredner, Gastkünstler und Elferrat verzichtet und das tut ihr gut. Spitze und sarkastische Kommentare gaben zur laufenden Sitzung zwei Handpuppen im Stil der Muppets Show, während der Umbaupausen auf der Bühne.
Mit sichtlich Spaß an der Freud und kleinen Bosheiten führt wieder Katja Solange Wiesner durch das bunte und vielfältige Programm. Die zwanzig Ensemblemitglieder stammen aus acht verschiedenen Ländern.
Und so bunt wie das Programm ist auch das Publikum im Saal, eine Mischung aus vielen Nationen und auch Westfalen und Franken waren an der Stimme zu erkennen. Viele Kölner haben halt Immigrationshintergrund.

Weitere Sitzungstermine:

25.1. und 26.1. (jeweils 20.11 Uhr),

27.1. (18.11 Uhr), 1.2 und 2.2. (20.11 Uhr)

3.2. (11.11 Uhr und 18.11 Uhr)

5.2., 6.2., 8.2. und 9.2. (jeweils 220 Uhr)

10.2. (11.11 Uhr und 18.11 Uhr)

12.2. (18.11 Uhr) 

 

Bürgerhaus Stollwerck 

Dreikönigenstr. 23

50678 Köln


Termine und Karten: http://www.immisitzung.de/index.php/termine.html


 

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