Tierfreundlich reisen – Worauf sollte man achten?

Tasso logoFerne Länder, exotische Abenteuer und eine aufregende Zeit – das wünschen sich viele Urlauber, wenn sie auf Reisen gehen. Sie möchten Ungewöhnliches entdecken und in fremde Kulturen eintauchen. Leider begegnen Touristen auf ihren Reisen aber auch zahlreiche Angebote, die für Tiere großes Leid bedeuten. Doch worauf müssen wir bei unseren Urlauben achten? Was sollten wir meiden, wenn wir möglichst tierfreundlich reisen möchten? Petra Zipp, bei TASSO zuständig für den Auslandstierschutz, gibt in unserem Interview einige Tipps und Anregungen.

TASSO: Petra, tierschutzkonform reisen, was bedeutet das?

Petra Zipp: Das bedeutet für mich, dass man auf seiner Reise auf vermeintliche Attraktionen mit Tieren verzichtet, für die Tiere gequält werden und leiden müssen. Und sich bewusst dafür entscheidet, dass am Urlaubsort keine Tiere zur eigenen Erheiterung leiden sollten.

Ist das wirklich ein so großes Problem?

Ja, leider ist es immer noch gerade in ferneren Ländern üblich, Touristen mit tierischen Attraktionen zu locken. Vielerorts wird beispielsweise angeboten, dass Reisende auf Elefanten reiten oder wilde Tiere streicheln können. Ebenfalls üblich sind Shows mit Delfinen, Orcas, Affen, Elefanten und Großkatzen. Zum Teil werden die Tiere dafür einfach aus der Wildnis gefangen, unter tierschutzwidrigen Bedingung gehalten, mit gewaltsamen Methoden gefügig gemacht und dressiert. Zum Beispiel werden Elefanten „gezähmt“, indem sie gefesselt und so lange mit Stöcken geschlagen werden, bis ihr Widerstand gebrochen ist und sie sich ihrem Schicksal willenlos ergeben. Auch Stierkämpfe sind leider in einigen Ländern immer noch im Veranstaltungsprogramm zu finden. Und auch Kutschfahrten werden häufig gedankenlos auf Kosten der Pferde gebucht.

Hast Du einen Tipp, was jeder Einzelne tun kann?

Zunächst natürlich auf die entsprechenden Angebote verzichten. Erst, wenn die Anbieter merken, dass kein Interesse an ihren grausamen „Attraktionen“ besteht, wird sich etwas ändern. Darüber hinaus sollten sich Reisende schon bei der Buchung ihres Urlaubs informieren und am besten nur Reiseveranstalter auswählen, die solche Angebote nicht im Programm haben. Natürlich ist es wichtig, den Reiseveranstaltern das auch mitzuteilen. Wenn sie erfahren, dass gerade dieser Verzicht sie für Urlauber attraktiv macht, werden sie solche Angebote auch in Zukunft bewusst meiden. Am Urlaubsort sollten Touristen dann auch auf die Speisen achten, die ihnen angeboten werden. Das Fleisch der Tiere kommt häufig nicht aus tierschutzkonformer Haltung und nicht immer isst man wirklich das, was man erwartet. Beispielsweise ist gerade kürzlich erst bekannt geworden, dass ahnungslosen Touristen auf der Insel Bali teilweise Hundefleischspieße serviert werden, deklariert als Hühnchen. Am tierfreundlichsten wäre es natürlich, ganz auf Fleisch zu verzichten.

Macht ein Urlaub denn überhaupt noch Spaß und bietet Erholung, wenn auf so vieles verzichtet werden muss?

Natürlich! Gerade in fernen Ländern bietet die für uns fremde Kultur doch jede Menge zu entdecken und zu staunen. Eine atemberaubende Landschaft zu genießen geht auch, wenn man nicht auf dem Rücken eines Tieres hindurchreitet, das dafür brutal „gezähmt“ worden ist. Natur und Menschen haben so viel zu bieten, da muss man wirklich auf nichts verzichten. Und natürlich macht alles gleich noch mal so viel Spaß, wenn man weiß, dass kein Tier dafür leiden muss. Außerdem gibt es ja auch häufig die Gelegenheit, friedliche Begegnungen mit frei lebenden Tieren zu haben oder diese aus angemessener Distanz ohne Störungen zu beobachten. Und wer unbedingt Kontakt zu Tieren haben möchte, kann sich auch bei seriösen Tierrettungs- oder Hilfsaktionen vor Ort engagieren. Sinnvoll ist es natürlich, sich bereits zu Hause gründlich über Einrichtungen vor Ort zu informieren, die man dann auch bei einem tierischen Notfall kontaktieren kann.

Vielen Dank für Deine Zeit, Petra. Wir hoffen, dass viele Menschen in diesem Sommer möglichst tierfreundlich verreisen.

© Copyright TASSO e.V.

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