Ausstellung „Metamorphosen“ Foto-Arbeiten von Bernhard Winkler und Carsten Witte

Einladung-ww-667Die Galerie Phoenix in der Wachsfabrik, Köln, zeigt in der
Ausstellung Dezember / Januar (05.12.2014 – 24.01.2015)
Arbeiten von zwei Fotografen.

Bernhard Winkler lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte an der HdK
Berlin Visuelle Kommunikation und arbeitete anschließend 20 Jahre
als Spielfilmkameramann sowie als Dozent für Film und Fotogestaltung.
Seit 2005 konzentriert er sich ausschließlich auf die fine-art
Fotografie.

Die Ausstellung zeigt die Serie „Andi, der Versuch eines Porträts"

Andi entstand im Jahr 2014 und erlaubt einen Blick auf einen Moment
im Leben von Andreas. Inge, wie er eigentlich hieß, wurde
schon als Jugendlicher missbraucht, lebte einige Jahre auf der
Straße, um schließlich in Berlin zu landen. Dort arbeitete er im Club
SO36 und trat auch dort auf.
Im Jahr 2000 entschloss er sich , sich zu seiner Männlichkeit zu bekennen
und begann eine Hormontherapie und ließ sich den Busen
entfernen. Seit damals nennt er sich Andreas, bzw. Andi.

„Die Bilder entstanden kurz vor und nach einer weiteren Operation
und in dieser Zeit habe ich Andi begleitet und all die Selbstzweifel
und Nöte, die damit einhergehen, miterlebt.
Ich habe versucht, dies in meinen Bildern zu transportieren, aber
auch den Stolz und die Kraft, die dieser Prozess erfordert."

Carsten Witte, Jahrgang 1964, ist Absolvent der Bielefelder Fotoschule.
Er lebt und arbeitet in Hamburg.
Die Ausstellung zeigt u. a. seinen Werkzyklus „Psyche" , der auf
einer Begebenheit aus seiner Kindheit basiert.

„Als ich ungefähr acht Jahre alt war besuchte ich einen Freund und
wir durften kurz in das Arbeitszimmer seines Vaters. Dort hingen
an einer Wand unzählige (aus meiner damaligen Sicht) gerahmte
Insekten. Ich erinnere mich noch genau an meinen Ekel wegen der
Tötung und Präsentation der Geschöpfe wie auch an ihre ästhetische
Faszination, die sie auf mich ausübten.
Lange blieb dieser Eindruck verschüttet, er kam vor ca. sieben
Jahren zurück, als ich, von schwerer Krankheit genesen, über einen
Flohmarkt schlenderte und einen Stand entdeckte, an dem viele
gerahmte und präparierte Schmetterlinge angeboten wurden. Die
Bilder meiner Kindheitserfahrung kehrten zurück und ich kaufte ein
paar der Exponate und stellte sie mir ins Studio, so dass ich sie
immer vom Rechner aus sehen konnte.

Nach einer Weile fiel mir die Parallelität zu meiner Arbeit auf. Wie
die Schmetterlinge von ihren Sammlern und Präparatoren per Chemie
und Nadel für die Nachwelt erhalten werden, so dass sie nichts
von ihrer ursprünglichen Schönheit verlieren sollen, so halte auch
ich mit der Kamera den Moment der größten äußerlichen Schönheit
der Frauen fest."

Die Galerie Phoenix zeigt diese Serie erstmals in diesem Umfang.
Eine Wand voller fixierter Schönheit, der Vergänglichkeit scheinbar
entrissen.

Die Serie „Intuition" von Carsten Witte hat die gleiche Grundthematik,
nämlich die Vergänglichkeit von Schönheit.
„Auch hier liegt eine Erfahrung aus meiner Jugend zugrunde. Mit
16 kaufte ich mir eine LP von The Alan Parsons Project mit einem
Cover von Hypgnosis: „Eve".
Darauf war ein Doppelportrait von 2 eleganten Frauen mit einem
Netzschleier zu sehen. Sie wirkten wie auf einer Trauerfeier, ihre
Augen auf den Betrachter gerichtet. Sehr schön und faszinierend.
Aber nach längerer Betrachtung fiel auf, dass die Haut unter dem
Schleier von Geschwülsten übersät war und ich entsinne mich noch
meines Schocks, als ich sie wahrnahm.
Durch meine Arbeit habe ich seit fast 30 Jahren immer mit vielen
jungen schönen Menschen zu tun, die wirken, als könnte ihre Jugend
nie vorbeigehen. Und durch das Foto von ihnen wird dieser
Eindruck noch bestätigt: glatt, perfekt, jung. Aber ein paar Millimeter
unter dieser Oberfläche, da schlummert der Knochen, der Schädel,
der alles trägt und der für uns keine Individualität mehr hat, keinen
Ausdruck, keine Mimik.
Alles was für uns den Menschen zum Menschen macht, in unserer
visuellen Wahrnehmung, lesen wir am Gesicht ab. Und tief drinnen
(im Inneren) wissen wir, auch wenn wir jung sind, dass das irgendwann
vorbeit ist. Daher der Titel dieser Serie: „Intuition": Vorausahnung,
ohne drüber reflektiert zu haben."

Kunstzentrum Wachsfabrik
Industriestr. 170
50999 Köln

www.galerie-phoenix.de

Öffnungszeiten:
Di. + Do., 18 – 20 Uhr
Sa. 16 – 19 Uhr
und nach Vereinbarung

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