Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am 18. Dezember 2018 einen Beschluss zur Umgestaltung der Ost-West-Achse gefasst. Für die zukünftige Führung der Stadtbahnlinien soll die Verwaltung dem Rat einen Planungs- und Bedarfsfeststellungsbeschluss für den gesamten Streckenverlauf der Linie 1 von Weiden-West bis nach Bensberg und den betroffenen Abschnitt der Stadtbahnlinie 9 vorlegen. Der Beschluss sieht vor, sowohl eine rein oberirdische Variante als auch die unterirdische Führung zwischen Deutzer Brücke und Aachener Weiher zu planen.

Wir wissen alle, dass Köln zwingend auf ein leistungsfähigeres ÖPNV-Netz angewiesen ist und wir dringend zusätzliche Kapazitäten brauchen. Wir haben jetzt einen Ratsbeschluss und können damit jetzt starten. Unsere Stadt ächzt unter zu viel Individualverkehr, zu viel schlechter Luft und zu wenig Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Es freut mich, dass ein Kompromiss gefunden wurde, der es der Verwaltung ermöglicht die konkreten Planungen aufzunehmen, auch wenn der Vorschlag der Verwaltung nicht unverändert beschlossen wurde. Nun werden wir beide Möglichkeiten parallel planen, damit es zu keiner zeitlichen Verzögerung im Vergleich zum Verwaltungsvorschlag kommt, so Kölns Beigeordnete für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur, Andrea Blome.

Beide Planungen werden bis zur Vorplanung mit Kostenschätzung (Leistungshase 2 der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) vorangetrieben. Auf dieser Grundlage wird voraussichtlich 2022/2023 ein Beschluss möglich sein, der festlegt, welche Variante für die Planfeststellung und den Zuwendungsantrag eingereicht werden soll. Bei der Bezirksregierung Köln als Planfeststellungsbehörde sowie beim Bund als Zuwendungsgeber kann nur ein Gesamtprojekt "Weiden-West bis Bensberg" vorgelegt werden. Für die Zwischenzeit sollen die Bahnsteige der Linie 1 für längere Stadtbahnzüge umgebaut werden.

Der beschlossene "qualitativ hochwertige und nachhaltige Ausbau der Haltestellen" im Kernbereich schließt keine der beiden Varianten aus. Bei einer Entscheidung für die Tunnelvariante könnten die bauphasenabhängigen Interimshaltestellen ebenfalls hochwertig umgesetzt und der sich daraus ergebende Mehraufwand den nicht-zuwendungsfähigen Kosten zugeordnet werden, ohne eine Förderung zu gefährden.

Die beschlossene Einrichtung der Express-Buslinie zwischen Weiden-West und dem Eisenbahnring, Höhe Aachener Weiher, hält die Verwaltung für realisierbar. Da derzeit die rechten Fahrspuren in vielen Bereichen als Halte- und Parkfläche genutzt werden, bliebe es bei den schon heute faktisch nur zur Verfügung stehenden zwei Fahrspuren je Richtung. Der Bedarf von Liefer- und Ladeverkehr wird beim zu erstellenden Konzept entsprechend berücksichtigt werden.

Weiter sieht der Beschluss vor:

Eine zeitnahe Prüfung, wie eine weitere Express-Buslinie auf einer eigenen ÖPNV-Spur von Deutz/Messe bis zum Rudolfplatz realisiert werden kann.
Eine Prüfung, ob die stadteinwärts führenden Stadtbahngleise entsprechend des Masterplans Innenstadt von der Richard-Wagner-Straße auf die Aachener Straße verlegt werden können, ohne die weitere Förderfähigkeit zu gefährden.
Die stadträumlichen und städtebaulichen Qualifizierungsprozesse sollen parallel zur technischen Planung durchgeführt werden. Die Aachener Straße zwischen Eisenbahnring und Rudolfplatz soll prioritär neu geordnet werden. Ziel ist eine Stärkung des Umweltverbundes, sowie eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität.
Die notwendigen Vorarbeiten für den Planungs- und Bedarfsfeststellungsbeschluss werden voraussichtlich noch im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein, so dass dann ein entsprechender Beschluss in die politischen Gremien eingebracht werden kann. Die Vergabe der Planungsleistungen könnte dann Anfang 2020 erfolgen.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Jürgen Müllenberg / https://www.stadt-koeln.de