Maßnahmen gegen das Insektensterben - Umweltdezernent und Gutachter für Ökologie stellen Handlungsempfehlungen vor

57 foto pm insektensterbenEnde 2018 hat das Umwelt- und Verbraucherschutzamt das Büro für Freilandökologie beauftragt, den aktuellen Bestand von Insekten im Stadtgebiet zu erheben und Handlungsempfehlungen vorzulegen, die geeignet sind, das Insektensterben zu bekämpfen.  

Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Umwelt, Gesundheit und Wohnen, und Dr. Jürgen Esser, Büro für Freilandökologie, haben am heutigen Donnerstag, 28. November 2019, die Ergebnisse des Gutachtens vorgestellt. Die Empfehlungen bestehen aus allgemeinen Handlungsempfehlungen für Naturschutzgebiete, naturnahe Bereiche, bewohnte Gebiete und Agrarlandschaft. Sie werden ergänzt durch Empfehlungen zum Schutz einzelner Insektenarten.  

Das Büro für Freilandökologie ist spezialisiert auf Biologie und Ökologie. Dr. Jürgen Esser ist ein Experte auf dem Gebiet der Freiland-Erfassung von Tieren und die Erhebung von Daten zu deren Vorkommen. Insekten sind die artenreichste Tiergruppe und spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem: für den Menschen als Bestäuber in der Landwirtschaft und bei parasitischen Insekten als Nützlinge auch bei der Bekämpfung von Schädlingen.  

Gegenmaßnahmen erfordern ein weitreichendes Umdenken im Umgang mit der Natur: In der praktisch flächendeckend allein auf kurzfristige Bedürfnisse des Menschen hin umgestalteten Landschaft muss der Natur wieder mehr Platz eingeräumt werden, betonte Dr. Jürgen Esser.  

Der Katalog umfasst 30 einzelne Maßnahmen, die zum Teil komplex sind und sich teilweise gegenseitig bedingen. Eine Maßnahme in Wohnbereichen und Siedlungsbereichen bezieht sich auf übertriebene Pflege und Ordnungsliebe. Auf Laubsauger verzichten, Baumscheiben insektengerecht bepflanzen, Laub auf Grünflächen liegen lassen und der Verzicht von Steingärten ist hilfreich.  

Insektengerechte Grünlandpflege in Naturschutzgebieten und naturnahen Bereichen beinhaltet ein längeres Aussetzen der Pflege und erfordert, ausreichend große Rückzugsgebiete für die ungestörte Entwicklung der Insekten.  

Als Stadtverwaltung erhalten wir mit den Empfehlungen des Umweltgutachters deutliche Hinweise, was wir künftig bei Themen wie Verkehr, Lichtverschmutzung – und besonders mit Blick auf den Flächenverlust durch Bebauung – beachten sollten, um Insekten zu schützen, sagte Umweltdezernent Dr. Harald Rau.  

Die Empfehlungen dienen als Grundlage für ämterübergreifende und dezernatsübergreifende Zielabstimmungen und für notwendige Beschlussvorlagen, um Maßnahmen umzusetzen.  

Das Gutachten besteht aus drei Teilen. Der erste Teil beinhaltet die erarbeiteten allgemeinen Handlungsempfehlungen für Naturschutzgebiete. Eine Auswertung der Bestandsdaten über einzelne Insektenarten und ihre jeweilige Anzahl, die in 2019 und 2020 erhoben werden, erfolgt als zweiter Teil in 2021. Auf Grundlage dieser Zahlen schließt das Gutachten mit konkreten Empfehlungen für den Schutz einzelner Insektenarten in seinem dritten Teil ab. Die Kosten für die Erhebungen und für das Gutachten belaufen sich auf etwa 300.000 Euro.

Zu den allgemeinen Handlungsempfehlungen

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Sabine Wotzlaw
Foto © Stadt Köln Dr. Harald Rau (v.l.) mit Dr. Jürgen Esser

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