Jahresversammlung: Menschenrechtsarbeit muss unterstützt sowie Aktivistinnen und Aktivisten geschützt werden

amnestyDie Amnesty-Jahresversammlung in Stuttgart zeigt Solidarität mit Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtlern und appelliert an Regierungen weltweit, Menschenrechtsarbeit zu unterstützen sowie Aktivistinnen und Aktivisten zu schützen. Die Bundesregierung soll sich gegen Kriminalisierung nichtstaatlicher Seenotretterinnen und Seenotretter aussprechen.

BERLIN / STUTTGART, 10.06.2019 – Am Pfingstsamstag gedachten mehr als 400 Delegierte der Jahresversammlung von Amnesty International mit einer Aktion der 321 Aktivistinnen und Aktivisten, die im vergangenen Jahr für ihren Einsatz für die Menschenrechte getötet wurden. Im Zentrum von Stuttgart stellten die Mitglieder für alle Getöteten eine Blume auf und appellierten an Regierungen weltweit, Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten aktiv zu schützen.

„Mehr denn je brauchen wir jetzt Menschen, die sich zusammentun und der Unterdrückung die Stirn bieten. Aktivistinnen und Aktivisten können aus allen Teilen der Gesellschaft kommen. Gemeinsam mit ihnen werden wir für die Menschenrechte kämpfen“, betonte Gabriele Stein, Vorstandssprecherin von Amnesty International in Deutschland, die Notwendigkeit von individuellem Einsatz.

Die zunehmende Einschränkung der Menschenrechtsarbeit und der enger werdende Handlungsspielraum für zivilgesellschaftliche Organisationen waren zentrale Themen der Jahresversammlung. Amnesty fordert die Bundesregierung auf, sich gegen die Kriminalisierung nichtstaatlicher Seenotretterinnen und Seenotretter auszusprechen und sich in der EU dafür einzusetzen, dass Einsätze wieder legal möglich werden. Außerdem fordern die Delegierten der Jahresversammlung mit hoher Dringlichkeit, im Mittelmeer gerettete Menschen nicht nach Libyen zurückzuführen. Dort würden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Opfer schwerer Menschenrechtsverletzungen werden.

Die Jahresversammlung bekräftigte die Forderung nach einem umfassenden europäischen Waffenembargo gegen alle Konfliktparteien im Jemen, um den Einsatz solcher Waffen zu Menschenrechtsverletzungen in dem Land zu unterbinden. Zudem wurde die Umsetzung des Familiennachzugs unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge gefordert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahresversammlung betonten außerdem das Anliegen von Amnesty, sich gegen den Antisemitismus einzusetzen.

Die Forderung der Amnesty Jugend, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschenrechte stärker in die Arbeit von Amnesty Deutschland zu integrieren, wurde von der Jahresversammlung aufgenommen. Der internationale Generalsekretär Kumi Naidoo bekräftigte den Zusammenhang: „Wir müssen die Menschen schützen, deren Menschenechte auf diesem Planeten unter den Auswirkungen der Klimakatastrophe leiden.“ Amnesty arbeitet bereits seit Langem zu diesem Thema, die Anstrengungen sollen ausgeweitet werden. Naidoo nutzte die Jahresversammlung für einen ersten Besuch bei Amnesty Deutschland.

Die deutsche Sektion von Amnesty International fordert vom Generalstaatsanwalt der Republik El Salvador ein faires Verfahren für Evelyn Hernandez, der derzeit bis zu 30 Jahre Haft drohen aufgrund einer Fehlgeburt im späten Stadium ihrer Schwangerschaft.

Auf der Jahresversammlung fanden turnusgemäß Wahlen zum Vorstand statt. Neu gewählt wurden Florian Stritzke als stellvertretender Vorstandssprecher und Wolfgang Grenz als Vorstandsmitglied für Flüchtlingsschutz. Im Amt bestätigt wurden Gabriele Stein als Vorstandssprecherin, Roland Vogel als Vorstandsmitglied für Finanzen, Jessica Böhner als Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit, Mathias John als Vorstandsmitglied für Länder- und Themenarbeit sowie Thomas Müßel als Vorstandsmitglied für ehrenamtliches Engagement.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

12. Festival Politik im Freien Theater


bPb LogoAktuelle Festivalausgabe setzt sich mit dem Thema „Grenzen“ auseinander // vom 16.-25.10.2025 in Leipzig // Kooperation von bpb mit LOFFT – DAS THEATER, Schaubühne Lindenfels, Schauspiel Leipzig, Theater der Jungen Welt und Westflügel Leipzig

Mit ...


weiterlesen...

Talk & Sing mit Martin Schlüter und


240513 Talk und Sing v.l. Jean Odenthal   Christian Knock   Frank Engel v. RheinRoxy   Martin Schlüter Foto M.Schlüter honorarfreiKöln, 13 Mai 2024 - Das neue Format „Talk & Sing“ wurde von Christian Kock und Martin Schlüter im letzten Sommer ins Leben gerufen. Das Konzept orientiert sich am Stil von „Ina Müller“ und kombiniert Talkshow-Elemente mit Live-Musik sowie klassisc...


weiterlesen...

Transparenz über die


BVA LogoDas Bundesverwaltungsamt hat die erste Version der Registerlandkarte in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt entwickelt und unter www.registerlandkarte.de öffentlich zugänglich gemacht. Sie stellt eine wichtige Grundlage für Vorhaben im Ber...


weiterlesen...

Geißbock Hennes IX. zu Gast bei


270426 Eröffnung Wiessgarten Maybach Geißbock Hennes IX    Foto P. Brohl honorarfreiKöln, 29. April 2024 – Im Herzen von Köln eröffnete das Maybach den ersten Wiessgarten. Das Areal im Innenhof des Kultlokals gehört zu den größten Biergärten in Köln und ist eine grüne Oase mitten in der Stadt. 

Im Mittelpunkt steht das Wiess, das...


weiterlesen...

"It's all about the money?!" –


bPb LogoOnline-Veranstaltungsreihe zu Grundlagen und Praxis außerschulischer sozioökonomischer Bildung // Sieben verschiedene Workshops und Diskussionsveranstaltungen ab 28. Mai 2024 // Informationen und Anmeldung unter: www.bpb.de/547414

Die Bundeszentr...


weiterlesen...

„Studieren probieren“: Schnuppertage an


Schnuppertage Alanus Hochschule c Nola Bunke„Studieren probieren“: Unter diesem Motto lädt die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft vom 21. bis 24. Mai 2024 Studieninteressierte nach Alfter bei Bonn ein. Im Rahmen der Schnuppertage können sie in Seminare, Vorlesungen, Workshops und ...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop