Polen: Triumph für LGBTI-Aktivistinnen

amnesty logoIm Prozess gegen drei Menschenrechtsverteidigerinnen in Polen wurden die Angeklagten unverhofft freigesprochen. Ihnen war angelastet worden, mit Plakaten der Jungfrau Maria mit regenbogenfarbenem Heiligenschein religiöse Gefühle verletzt zu haben.

BERLIN, 02.03.2021 – Den positiven Ausgang des Prozesses kommentiert Katharina Masoud, Europa-Expertin bei Amnesty International in Deutschland:
 
„Die drei Frauen wurden wegen ihres friedlichen Einsatzes für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen (LGBTI) Menschen vor Gericht gestellt. Die Anklagen gegen sie hätten niemals erhoben werden dürfen, da sie nur von ihrem Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht haben.
 
Den drei Aktivistinnen drohten bis zu zwei Jahre Gefängnis, nur weil sie sich in einem Klima des Hasses und der Diskriminierung in Polen für Gleichstellung und Gerechtigkeit engagiert haben. Das Verteilen von Postern, die die Jungfrau Maria mit einem Heiligenschein in Regenbogenfarben darstellen, sollte niemals kriminalisiert werden, daher ist es richtig, dass sie freigesprochen wurden.
 
Diese Aktivistinnen mit solchen absurden und unbegründeten Anschuldigungen ins Visier zu nehmen, ist Ausdruck für ein viel breiteres Muster der Einschüchterung von Menschenrechtsaktivistinnen und Menschenrechtsaktivisten sowie dem schwindenden Handlungsspielraum der Zivilgesellschaft in Polen.
 
Der Freispruch der drei Menschenrechtsaktivistinnen zeigt, dass der Versuch der Strafverfolgung eine Einschüchterungstaktik der polnischen Behörden war. Wir fordern diese auf, das Strafrechtssystem nicht weiter zu benutzen, um Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidiger nur wegen ihres Aktivismus ins Visier zu nehmen und zu schikanieren.“
 
Hintergrund
 
Die drei Menschenrechtsverteidigerinnen Elżbieta, Anna und Joanna wurden wegen „Verletzung religiöser Gefühle“ angeklagt. Bei ihnen waren Poster gefunden worden, auf denen die Jungfrau Maria mit einem regenbogenfarbenen Heiligenschein um Kopf und Schultern dargestellt ist.
 
Die Anklage erfolgte auf Basis von Art. 196 des polnischen Strafgesetzbuches, der den Behörden einen zu weiten Spielraum gibt, um Einzelpersonen zu verfolgen und zu kriminalisieren. Er verstößt daher nach Auffassung mehrerer Menschenrechtsorganisationen gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung und ist deshalb unvereinbar mit internationalen und polnischen Menschenrechtsverpflichtungen.
 
Bis heute haben sich 160.000 Menschen der Kampagne von Amnesty International angeschlossen, die den polnischen Generalstaatsanwalt auffordert, die unbegründeten Anklagen gegen die drei Menschenrechtsaktivistinnen fallen zu lassen.

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku in Köln

Die c/o pop 2024 war mit popkultureller


c chiara BaluchAusverkauftes unplugged Konzert von MAJAN zum Auftakt des c/o pop Festivals +++ Über 1.400 Teilnehmende bei der c/o pop Convention +++ Zahlreiche Überraschungen über die fünf Tage hinweg, u.a. kostenlose Konzerte von Crazy Frog & Leoniden und 24x7...


weiterlesen...

Einreichungsformular GDD Indie Award


german dev days 2024Wiesbaden, 3. Mai 2024  Ab sofort können Einreichungen für den GDD Indie Award 2024 vorgenommen werden, der mit einem Gesamtpreisgeld von über 10.000 Euro in sieben dotierten Kategorien verliehen wird. 

Die Kategorie "Beste Biberkacke" ist ab sofo...


weiterlesen...

Kölner Stadtordnung - Verwaltung


stadt Koeln LogoUm ein friedliches und rücksichtsvolles Zusammenleben auf dem engen Raum in der Stadt weiterhin zu ermöglichen und die Bedürfnisse möglichst aller Menschen in Köln zu berücksichtigen, schlägt die Verwaltung dem Rat der Stadt Köln eine Anpassung de...


weiterlesen...

Talk & Sing mit Martin Schlüter und


240513 Talk und Sing v.l. Jean Odenthal   Christian Knock   Frank Engel v. RheinRoxy   Martin Schlüter Foto M.Schlüter honorarfreiKöln, 13 Mai 2024 - Das neue Format „Talk & Sing“ wurde von Christian Kock und Martin Schlüter im letzten Sommer ins Leben gerufen. Das Konzept orientiert sich am Stil von „Ina Müller“ und kombiniert Talkshow-Elemente mit Live-Musik sowie klassisc...


weiterlesen...

Diskussion zur Europawahl: Auswirkungen


bPb LogoPodiumsdiskussion im bpb:medienzentrum Bonn // 7. Mai 2024 um 18 Uhr // Kostenfreie Anmeldung unter www.bpb.de/546885 

Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veranstaltet die Podiumsdiskussion "Umwelt unter Druck – Wie ein Rechtsruck bei de...


weiterlesen...

UEFA EURO 2024: Stadt Köln schafft


stadt Koeln LogoBei besonders großem Fanandrang wird ein Bereich am Konrad-Adenauer-Ufer genutzt

Im Sommer erwartet die Stadt Köln zur UEFA EURO 2024 hunderttausende Fußballfans aus Europa in Köln. Unter anderem werden internationale Gäste aus der Schweiz, Ungarn...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop