Pestizid-Belastung der Luft: Umweltinstitut führt Messungen durch

csm Umweltinstitut Messstation Wald 42 zugeschnitten 04f3c63c94Pestizide verbleiben nicht vollständig an ihrem Ausbringungsort, sondern verbreiten sich durch die Luft. Sie belasten unsere Atemluft und die Umwelt. Um dieses Problem mit vergleichbaren Daten zu untermauern, wird das Umweltinstitut in diesem Jahr verschiedene Untersuchungen an verschiedenen Standorten durchführen. Erste Ergebnisse werden bereits heute auf der BioFach 2019 in Nürnberg sowie am 8. März 2019 in der südtiroler Ortschaft Mals vorgestellt.
Die Verfrachtung von Pestiziden durch die Luft wird von staatlicher Seite bisher nicht systematisch erfasst. Mit dem „Bündnis für eine Enkeltaugliche Landwirtschaft“ (BEL) und dem unabhängigen Umweltbüro „TIEM Integrierte Umweltüberwachung“ (TIEM) konnte das Umweltinstitut nun zwei starke Partner für weitergehende Untersuchungen gewinnen.

Auf der Fachmesse BioFach 2019 stellte das Bündnis eine von BEL und TIEM durchgeführte Vorstudie aus dem Jahr 2018 vor. Diese bestätigt die Notwendigkeit einer umfassenden Untersuchung: An allen 47 untersuchten Standorten wurde bei der Analyse von Baumrinde eine Pestizidbelastung nachgewiesen – unabhängig davon, ob in unmittelbarer Nähe konventionelle Landwirtschaft betrieben wurde oder ob es sich gar um Naturschutzgebiete handelte. „Die Ergebnisse der Vorstudien zeigen: Das Thema Pestizide liegt buchstäblich in der Luft – und sie schaden unserer Gesundheit, der Natur und der ökologischen Landwirtschaft. Das europäische Zulassungsverfahren und die gute fachliche Praxis scheinen nicht geeignet, uns davor zu schützen. Die Behörden messen die Belastung nicht einmal. Unsere Messungen schließen diese Lücke und schaffen eine Datengrundlage für eine Diskussion über Gegenmaßnahmen“, erklärt Karl Bär, Referent für Agrarpolitik beim Umweltinstitut.

In einem groß angelegten Projekt soll das Problem systematisch untersucht werden: Dazu werden ab Ende März an jeweils mehreren Dutzend über ganz Deutschland verteilten Standorten Passivsammler aufgestellt, Filter von Belüftungsanlagen analysiert und Pollen auf Pestizidrückstände untersucht. Ergänzend wird die Belastung der äußersten Rindenschicht von Bäumen gemessen.

Das Umweltinstitut hat zudem während der Anbausaison 2018 in Südtirol, Europas größtem Obstbaugebiet, an vier Standorten mit technischen Passivsammlern regelmäßig Messungen der Luft durchgeführt und präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung am 8. März 2019. Symbolträchtiger Ort der Pressekonferenz ist Mals, ein Ort, der sich 2014 per Volksabstimmung zur europaweit ersten pestizidfreien Gemeinde erklärte.

Quelle: www.umweltinstitut.org
Foto: Landwirtschaftsreferentin Christine Vogt beim Installieren eines Passivsammlers

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