01.04.2017 Podiumsdiskussion: „Kürzer, schneller, lässiger – die deutsche Sprache im Beschleunigungsfieber“

speed deutschDer Sprachwandel gibt Gas: Wir sind Zeugen und Mitgestalter rasanter technischer und kultureller Veränderungen. Eine weltumspannende Vernetzung ermöglicht massenhafte Direktkommunikation. Aufschiebende Kommunikationswege vergangener Zeiten sind von der weltweiten Unmittelbarkeit kommunikativer Akte abgelöst worden. Auf E-Mails, SMS, Facebook-Postings und WhatsApp-Nachrichten soll umgehend reagiert werden. Erwartet werden kurze Texte, keine langen Ausführungen. Die Direktheit, die Unmittelbarkeit und die Schnelligkeit des mündlichen wie schriftlichen Kommunizierens haben Einfluss auf den Sprachgebrauch. Die derzeit sichtbarste Folge ist die Aufhebung der uralten Grenze zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit.

„Deutsch wird schneller, direkter, lässiger. Natürlich nicht in allen Milieus und nicht bei jeder Gelegenheit, aber doch massenhaft verwendet und verbreitet, mündlich wie schriftlich, im Kontext und als Folge der digitalen Revolution“, erläutert Roland Kaehlbrandt, Professor für Sprache und Gesellschaft an der Alanus Hochschule. Neue Ein oder Zwei-Wort-Kommentare werden in Hülle und Fülle entwickelt und verbreitet. „Mega wird gefolgt von mega nice; weitere Steigerungsformen sind voll nice und obernice. Voll ist nach wie vor angesagt, aber in immer wieder neuen Kombinationen: voll stylisch, voll fancy, voll gediegen. Was nicht voll gediegen ist, ist dann aber auch voll die Seuche. Wenn voll nice getoppt werden soll, kann auch ein deftiger Kommentar lauten: Nicer Scheiß. Der Superlativ übelst mausert sich unterdessen zu übelst geil oder übelst krass.“

Mit der Zukunft der deutschen Sprache setzt sich Kaehlbrandt am Samstag, 1. April, um 15 Uhr im Rahmen von „Augen.Blick.Mal“, den Tagen der offenen Tür der Alanus Hochschule, auseinander. „Im Podiumsgespräch gehen wir der Frage nach, wie sich die Vermehrung und Beschleunigung der Kommunikation auf unseren Sprachgebrauch auswirkt und ob unser veränderter Sprachgebrauch langfristig unsere Sprachnorm verändert“, sagt Kaehlbrandt, der die Diskussion moderiert. Sechs kompetente Gesprächspartner von der Alanus Hochschule haben sich für die gemeinsame Suchbewegung zur Verfügung gestellt: Isabel Rith-Magni, Dozentin am Institut für philosophische und ästhetische Bildung, Ulrich Maiwald, Professor für performative Kunst und Sprache am Institut für Schulpädagogik und Lehrerbildung, sowie vier Studenten: Emmanuel Caccece, Adrian Music, Janos Spengler und Dali Wichert.

Flyer (PDF)

Zeit: Samstag, 1. April 2017, 15.00 bis 16.00 Uhr

Ort: Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft // Campus II: Villestraße // Seminarraum 7 // 53347 Alfter

Die Tage der offenen Tür vom 31. März bis 02. April bieten mehr als 100 Kultur- und Informationsveranstaltung an Campus I und II: Ausstellungen, Atelierführungen, Schauspiel- und Tanzaufführungen, Workshops und Vorträge geben Einblicke in das breite künstlerische und wissenschaftliche Spektrum der Hochschule. Zu allen Studiengängen finden zudem Informations- und Beratungsveranstaltungen statt.

Ãœber die Alanus Hochschule
Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ist eine staatlich anerkannte Kunsthochschule in Alfter bei Bonn. Wichtiger Teil des Konzepts der Hochschule ist die Begegnung von Kunst und Wissenschaft. Sie vereinigt unter ihrem Dach Studiengänge aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Schauspiel, Eurythmie, Kunsttherapie, Pädagogik und Betriebswirtschaftslehre. Der Blick über den Tellerrand des eigenen Studienfachs ist ein wesentlicher Teil des Bildungskonzepts der Alanus Hochschule. Alle Studenten besuchen das fach- und jahrgangsübergreifende „Studium Generale“. Zu den konkreten Disziplinen des kulturwissenschaftlichen Ergänzungsstudiums gehören unter anderem Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Philosophie- und Kulturgeschichte sowie Kunstwissenschaft. Zurzeit sind rund 1600 Studenten eingeschrieben, die von etwa 70 Professoren betreut werden. Alle Abschlüsse der Alanus Hochschule sind staatlich anerkannt.

www.alanus.edu

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