Störfallbeherrschung nicht gewährleistet - Gutachten bestätigt: AKW Gundremmingen muss sofort stillgelegt werden

umweltMünchen, 4. März 2017 - Ein von der grünen Bundestagsfraktion beauftragtes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass Deutschlands größtes Atomkraftwerk (AKW) Gundremmingen gegen die deutschen AKW-Sicherheitsanforderungen verstößt. Das Not- und Nachkühlsystem erfüllt die notwendigen Voraussetzungen zur Störfallbeherrschung nicht: Im Erdbebenfall oder bei anderen starken Erschütterungen wie Explosionen, Flugzeugabstürzen oder Terrorangriffen wäre die Gefahr einer Kernschmelze groß. Deshalb fordert das Umweltinstitut, dass das AKW Gundremmingen umgehend stillgelegt werden muss.

„Mehr als 20.000 Menschen unterstützen bereits unsere Forderung, beide Reaktorblöcke in Gundremmingen noch dieses Jahr abzuschalten“, so Franziska Buch, Energiereferentin im Umweltinstitut München. „Das nun vorgelegte Gutachten bestätigt, dass dies aus Sicherheitsgründen dringend notwendig ist.“

Die Not- und Nachkühlsysteme in Atomkraftwerken sind elementar wichtig, um beim Ausfall der Hauptkühlung eine Kernschmelze zu verhindern. An diesem Sicherheitssystem wurde bei der Errichtung des AKW Gundremmingen gespart. Als Resultat daraus steht ein Teil des Not- und Nachkühlsystems im Fall eines Erdbebens oder anderer ähnlich starker Erschütterungen nicht zur Verfügung. Das in den 1990er Jahren nachgerüstete „Zusätzliche Nachwärmeabfuhrsystem (ZUNA)“ wiederum verfügt laut dem Gutachten nicht über die umfassenden Funktionen und die Autarkie eines Sicherheitssystems und besteht aus qualitativ minderwertigeren Werkstoffen.

Die Studie, die zusätzlich über ein Peer Review bestätigt wurde, widerlegt damit die Ergebnisse eines 2016 erschienenen Gutachtens im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUB) als oberste Atomaufsichtsbehörde. Das BMUB-Gutachten kam zu dem Fazit, dass das „Zusätzliche Nachwärmeabfuhrsystem“ als gleichwertig mit einer Sicherheitssystem-Einrichtung eingestuft werden könne, allerdings ohne dafür lückenlose Nachweise vorzulegen. Bereits im Jahr 2013 hatte ein weiteres Sicherheitsgutachten die Mängel der Notkühlsysteme in Gundremmingen aufgedeckt.
„Die Bundesatomaufsicht darf diesen Verstoß gegen die deutschen AKW-Sicherheitsanforderungen nicht ignorieren“, erklärt Christina Hacker, Vorstand im Umweltinstitut München. „Zum Schutz der Bevölkerung muss die Aufsichtsbehörde jetzt handeln und Gundremmingen die Genehmigung entziehen.“
Das Umweltinstitut München hatte bereits im Januar zusammen mit der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt eine Unterschriftensammlung gestartet. Die beiden Organisationen fordern, dass aufgrund der bekannten Sicherheitsdefizite die beiden in Betrieb befindlichen Blöcke B und C des AKW Gundremmingen noch dieses Jahr abgeschaltet werden. Laut Atomausstiegsplan verbliebe für Block C eine Restlaufzeit bis Ende 2021.

Quelle: www.umweltinstitut.org

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