Kölner Kulturindex 2016: Hoffnung auf neue Impulse

Unbenannte Anlage 05482Rolle der neuen Oberbürgermeisterin für die Kölner Kultur wird positiv bewertet Bühnendesaster bleibt zentrales Thema

Köln, 1. Juli 2016 – Der Kölner Kulturindex hatte in diesem Jahr zwei Schwerpunkte: zum einen die kulturpolitischen Veränderungen, die aus dem Kernbündnis von CDU und Grünen sowie aus der Wahl von Henriette Reker zur Oberbürgermeisterin resultieren. Zum anderen die Frage nach den richtigen Prioritäten für die aktuellen Projekte und Kulturbauten. Wichtigste Erkenntnis: Die Stimmung unter Kölns Kulturakteuren bleibt nach wie vor eher gut. Der jährlich im Auftrag des Kölner Kulturrats erhobene Index ist nur leicht auf 2,63 (Vorjahr: 2,75) gefallen. Zu der Befragung wurden in diesem Jahr 351 Kulturexperten eingeladen, 149 Personen (42,5%) nahmen teil.

Die vom Institut für Soziologie und Sozialpsychologie der Universität zu Köln durchgeführte Befragung setzte sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig mit aktuellen Projekten, der Rolle von Oberbürgermeisterin Henriette Reker für die Kölner Kultur, den kulturpolitischen Positionen des Kernbündnisses von CDU und Grünen sowie mit geplanten Bauvorhaben im Kulturbereich auseinander. Das wichtigste Thema des abgelaufenen Jahres war aus Sicht der Befragten mit 88,2% das Baudesaster der städtischen Bühnen. Selbst die Entwicklung des Kulturhaushalts blieb mit 81,8% deutlich dahinter zurück. Fast genauso hohe Aufmerksamkeit erzielte die Diskussion um die rechtsrheinische Spielstätte des Schauspielhauses mit 80,2%. Dass sich die neue Oberbürgermeisterin Henriette Reker durch ein eher gutes Krisenmanagement bei Schauspiel und Oper auszeichnet, finden mehr als die Hälfte der Befragten. Insgesamt 50% schreiben ihr generell eine positive Rolle für die Kölner Kultur seit ihrem Amtsantritt im Oktober 2015 zu. Lediglich 17,7% bewerten den Start negativ. Wie in den vergangenen Jahren wurde auch 2016 die Leistung ausgewählter Kulturakteure bewertet. Auf den ersten drei Plätzen finden sich ausnahmslos die Chefs von Kölner Museen wieder – Dr. Yilmaz Dziewor (Museum Ludwig, 76,7% positive Bewertung), Dr. Markus Dekiert (Wallraf-Richartz-Museum, 74,7%) und Dr. Petra Hesse (Museum für Angewandte Kunst, 73,4%). Auf den Plätzen dahinter folgen Louwrens Langevoort (Philharmonie), Daniel Hug (Art Cologne), François-Xavier Roth (Generalmusikdirektor) und die diesjährige Kulturmanagerin des Jahres Dr. Hannelore Vogt (Stadtbibliothek Köln).

Analog zu dieser Bewertung wurde auch nach einer Beurteilung von Politik und Verwaltung gefragt – die besten Ergebnisse erzielten die kulturpolitischen Sprecher von FDP (Dr. Ulrich Wackerhagen, 54,1%) und CDU (Dr. Ralph Elster, 53%). Positiv bewertet wird auch das neue Kernbündnis aus CDU und Grünen. Auf Zustimmung treffen die kulturpolitischen Positionen zum Tanz (46,2% positive Bewertung/15,4% negative Bewertung), zur Förderung der Freien Szene (40,8%/19,4%) und zur Nutzung öffentlicher Räume für kulturelle Aktivitäten (43,1%/11,8%). Deutlich weniger Zuspruch erntet das Bündnis für seine Überlegungen zur Integration der Akademie der Künste der Welt (19,8%/29,7%) und zur Entwicklung der Halle Kalk (25,3%/21,2%).

Für zukünftige Bauvorhaben im Kulturbereich formulieren die Experten eine klare Vorgabe: Fast drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass weitere Projekte erst dann in Angriff genommen werden sollen, wenn Organisation und Verantwortung klar definiert worden sind. Auch die Finanzierungsfrage wird klar beantwortet: 68,3% fordern, dass zukünftige Planungen auf Machbarkeitsstudien basieren sollen, die bereits im Vorfeld potenzielle Risiken viel detaillierter als bisher benennt. Neue Bauprojekte im Kulturbereich sollen nur dann in Angriff genommen werden, wenn die langfristige Finanzierung aus dem Haushalt gewährleistet werden kann, sagen 76,3% der Experten.

Zeitgleich mit den Experten wurden durch das Meinungsforschungsinstitut Omniquest 1.000 repräsentativ ausgewählte Kölner Bürger befragt. Neben der Bewertung der Rolle von Oberbürgermeisterin Reker in der Kölner Kultur (39% bewerten sie positiv, lediglich 3,3% negativ), wurde auch nach der Realisierung der Historischen Mitte gefragt. Lediglich 12,3% der befragten Kölner sprachen sich gegen die Baumaßnahme aus, 57,6% befürworteten die Umsetzung der Planungen, wenn die Finanzierung der Maßnahme gesichert sei, 10,5% sogar ohne Vorbehalte. Auch die Kulturakteure wurden nach einzelnen Bauprojekten gefragt. Größte Bedeutung wird der Sanierung von Schauspielhaus und Oper beigemessen (87,4% bewerten die Bedeutung als eher hoch oder sehr hoch), danach folgen der Neubau des Historischen Archivs (78,3%) und die Historische Mitte (61,8%).

Die Ergebnisse der Befragung kommentiert der Vorsitzende des Kölner Kulturrats, Dr. Hermann Hollmann: „Alles in allem bietet der diesjährige Kulturindex eine sehr konkrete Handlungsanweisung für Verwaltung und Politik, wie Kultur in Köln zukünftig gestaltet werden sollte. Der Kölner Kulturrat steht als Vertreter der Bürgerschaft gerne bereit, um dazu in einen lebhaften Diskurs mit allen Beteiligten einzutreten. Der Kulturentwicklungsplan, der in den nächsten Monaten aktualisiert und fortgeschrieben werden soll, bietet dafür eine gute Grundlage.“

Die Ergebnisse der Befragung können ab dem 4. Juli 2015 online unter www.koelnerkulturrat.de und www.koelner-kulturindex.de eingesehen werden.

Weitere Informationen
Kölner Kulturrat
Christian Bügel
T. 0221.2227730
christian.buegel@koelnerkulturrat.de

Quelle: presse@koelnerkulturrat.de

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