Kolumbien: Einsatz für Land- und Umweltschutz ist lebensgefährlich

amnesty logoKolumbiens Regierung versagt darin, Menschen zu schützen, die sich für Landrechte und den Schutz der Umwelt einsetzen. Das geht aus einem neuen Bericht von Amnesty International hervor. Seit Unterzeichnung des Friedensabkommens mit der FARC-Guerilla hat sich die Lage für Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger sogar noch weiter verschärft.

Den Bericht finden Sie hier.

BERLIN, 08.10.2020 – Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler sind in Kolumbien gefährdeter denn je. Das dokumentiert der neue Amnesty-Bericht „Why do they want to kill us? The lack of safe space to defend human rights in Colombia“. Darin analysiert Amnesty International die Maßnahmen der kolumbianischen Regierung, die nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens mit der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) im Jahr 2016 ergriffenen worden sind.

„Kolumbien hat in der Theorie eines der umfassendsten Schutzsysteme für Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler in der gesamten Region. Das System ist jedoch unwirksam, da die Behörden nicht präventiv handeln. Die Ursachen der Gewalt gegen Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger werden nicht beseitigt. Dazu zählen die strukturelle Diskriminierung von ländlichen, indigenen und afro-kolumbianischen Gemeinden, Konflikte um die Kontrolle von Land sowie der Drogenanbau“, sagt Maja Liebing, Expertin für die Region Amerikas bei Amnesty International in Deutschland.

Seit Jahren ist Kolumbien weltweit eines der gefährlichsten Länder für jene, die Menschenrechte, Land und natürliche Ressourcen verteidigen. Seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens 2016 hat sich die Situation sogar noch verschlechtert, insbesondere für diejenigen, die in strategisch wichtigen und an Bodenschätzen reichen Gegenden leben.

Der aktuelle Amnesty-Bericht untersucht die Lage von vier besonders gefährdeten Gemeinden. Vertreterinnen und Vertreter dieser Gemeinden haben Amnesty International von Drohungen und Angriffen berichtet, die sie bei der Verteidigung von Landrechten und dem Schutz der Umwelt erlebt haben. Angehörige des Comité de Integración Social del Catatumbo (CISCA) legten zum Beispiel dar, dass sie stigmatisiert, schikaniert, angegriffen und beschuldigt werden, bewaffnete Gruppen zu unterstützen, die in der Gegend operieren, nur weil sie in einem der größten Coca-Anbaugebiete Kolumbiens leben.

Die Nationale Schutzeinheit gewährt Maßnahmen wie Wachpersonal, Mobiltelefone und kugelsichere Fahrzeuge nur in Einzelfällen und in der Regel in den Städten. Das Frühwarnsystem, das kollektiven Schutz bereitstellen soll, ist wenig wirksam. Hinzukommt, dass, wenn die Staatsorgane die vorgesehenen Maßnahmen nicht umsetzen, dies ohne Konsequenzen bleibt. Das von den kolumbianischen Behörden verabschiedete Aktionspaket zur Vorbeugung von Risiken, dem Ergreifen von Gegenmaßnahmen bei Drohungen und der Erhöhung des Schutzes von Gruppen und Gemeinden (bekannt als Ruta de Protección Colectiva – Weg des kollektiven Schutzes) wird nicht effektiv umgesetzt.

„Wenn die kolumbianischen Behörden die Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidiger wirklich schützen wollen, müssen sie die gefährdeten Gemeinschaften darin unterstützen, ihre eigenen Schutzstrategien zu verbessern. Und vor allem müssen die Verantwortlichen für die Angriffe zur Rechenschaft gezogen werden“, fordert Maja Liebing.

Quelle: www.amnesty.de

­

­

­

­

Kolumbiens Regierung versagt darin, Menschen zu schützen, die sich für Landrechte und den Schutz der Umwelt einsetzen. Das geht aus einem neuen Bericht von Amnesty International hervor. Seit Unterzeichnung des Friedensabkommens mit der FARC-Guerilla hat sich die Lage für Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger sogar noch weiter verschärft.
 
Den Bericht finden Sie hier
.

­

­

­

­

­

­

­

­

BERLIN, 08.10.2020 – Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler sind in Kolumbien gefährdeter denn je. Das dokumentiert der neue Amnesty-Bericht „Why do they want to kill us? The lack of safe space to defend human rights in Colombia“. Darin analysiert Amnesty International die Maßnahmen der kolumbianischen Regierung, die nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens mit der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) im Jahr 2016 ergriffenen worden sind.

„Kolumbien hat in der Theorie eines der umfassendsten Schutzsysteme für Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler in der gesamten Region. Das System ist jedoch unwirksam, da die Behörden nicht präventiv handeln. Die Ursachen der Gewalt gegen Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger werden nicht beseitigt. Dazu zählen die strukturelle Diskriminierung von ländlichen, indigenen und afro-kolumbianischen Gemeinden, Konflikte um die Kontrolle von Land sowie der Drogenanbau“, sagt Maja Liebing, Expertin für die Region Amerikas bei Amnesty International in Deutschland.

Seit Jahren ist Kolumbien weltweit eines der gefährlichsten Länder für jene, die Menschenrechte, Land und natürliche Ressourcen verteidigen. Seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens 2016 hat sich die Situation sogar noch verschlechtert, insbesondere für diejenigen, die in strategisch wichtigen und an Bodenschätzen reichen Gegenden leben.

Der aktuelle Amnesty-Bericht untersucht die Lage von vier besonders gefährdeten Gemeinden. Vertreterinnen und Vertreter dieser Gemeinden haben Amnesty International von Drohungen und Angriffen berichtet, die sie bei der Verteidigung von Landrechten und dem Schutz der Umwelt erlebt haben. Angehörige des Comité de Integración Social del Catatumbo (CISCA) legten zum Beispiel dar, dass sie stigmatisiert, schikaniert, angegriffen und beschuldigt werden, bewaffnete Gruppen zu unterstützen, die in der Gegend operieren, nur weil sie in einem der größten Coca-Anbaugebiete Kolumbiens leben.

Die Nationale Schutzeinheit gewährt Maßnahmen wie Wachpersonal, Mobiltelefone und kugelsichere Fahrzeuge nur in Einzelfällen und in der Regel in den Städten. Das Frühwarnsystem, das kollektiven Schutz bereitstellen soll, ist wenig wirksam. Hinzukommt, dass, wenn die Staatsorgane die vorgesehenen Maßnahmen nicht umsetzen, dies ohne Konsequenzen bleibt. Das von den kolumbianischen Behörden verabschiedete Aktionspaket zur Vorbeugung von Risiken, dem Ergreifen von Gegenmaßnahmen bei Drohungen und der Erhöhung des Schutzes von Gruppen und Gemeinden (bekannt als Ruta de Protección Colectiva – Weg des kollektiven Schutzes) wird nicht effektiv umgesetzt.

„Wenn die kolumbianischen Behörden die Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidiger wirklich schützen wollen, müssen sie die gefährdeten Gemeinschaften darin unterstützen, ihre eigenen Schutzstrategien zu verbessern. Und vor allem müssen die Verantwortlichen für die Angriffe zur Rechenschaft gezogen werden“, fordert Maja Liebing.
 

Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.

­

­

­

­

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Gesundheit und Bildung

Jetzt online informieren übers


mystudychoiceJugendliche und ihre Eltern erfahren in acht Live-Online-Veranstaltungen von MyStudyChoice vom 14. bis 18. Mai 2024, warum jetzt schon eine Bewerbung für ein Auslandsjahr 2025/26 in Kanada, Australien und Neuseeland ratsam ist. Denn gerade, wenn e...


weiterlesen...

31.05.2024 Cologne Naked Bike Ride


Cologne Naked Bike RideKöln setzt ein Zeichen für Verkehrssicherheit und bodypositivity und wird erneut zum Schauplatz einer besonderen Protestaktion.

Am Freitag, den 31. Mai, findet der alljährliche Cologne Naked Bike Ride statt. Eine Veranstaltung, die sowohl Aktivism...


weiterlesen...

AUF IN DIE WELT-Messe zeigt:


gap yearAUF IN DIE WELT-Messe in Köln am 20.04.2024: Viel Interesse an Schüleraustausch und Gap Year – nächste Messe in Köln am 15.06.2024

Der Andrang der jungen Leute und ihrer Familien auf der Messe in Köln zeigte: Junge Leute wollen ins Ausland. Das be...


weiterlesen...

DEEP PURPLE veröffentlichen ersten Song


portable door deep purple„PORTABLE DOOR“ ERSCHEINT HEUTE
HIER DAS NEUE ALBUM VORBESTELLEN

Hamburg, 30. April 2024 – Nach der Ankündigung ihres neuen Studioalbums „=1“ veröffentlicht Deep Purple heute die erste Single „Portable Door“. Der neue Song ist ab sofort zum Streame...


weiterlesen...

03.05. – 30.05.2024 Ausstellung


Einladungskarte Cindy Dumais Dragonfly legs  2021 Bild Cindy DumaisDie Gruppenausstellung „Materialities“ versammelt die Künstler*innen Julien Boily, Cindy Dumais, Amélie Laurence Fortin, Vincent Hinse und Mathieu Valade der Künstlergruppe AMV (Art / Mobilité / Visibilité) aus Kanada

In unserem thematischen Ausst...


weiterlesen...

Gap Year: Die optimale Vorbereitung für


gap year planungenDas Auslandsjahr nach der Schulzeit: was wichtig ist – 10 Punkte, wie man den besten Weg ins Ausland bekommt

Viele junge Leute wollen nach der Schulzeit ins Ausland. Der Grund ist klar: Sie bekommen eine einmalige Chance im Leben. Im Auslandsjahr ...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.